Die IMAGINE25 ist das zentrale Innovations- und Zukunftsforum des Bundesministeriums für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) in Kooperation mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Unter dem Motto „Tech for Tomorrow: Innovation in an unstable and polarised world“ widmete sich die Veranstaltung aktuellen Fragen zu Schlüsseltechnologien, Digitalisierung und gesellschaftlichem Wandel. Ziel der IMAGINE25 war es, Akteur:innen aus Politik, Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenzuführen, um Zukunftsthemen gemeinsam zu beleuchten und Impulse für die Stärkung von Österreichs Innovationskraft zu setzen.
Im Rahmen des Formats „Deep Dive Zukunft: Ideenwerkstätten“ fand der Workshop „Advanced Materials als Schlüssel zur Stärkung von Wettbewerbsfähigkeit und Technologiesouveränität“ statt. Dieser Workshop widmete sich der Frage, wie neuartige Materialien (AdMas) von Metallen und Hochleistungsverbundwerkstoffen über Nanomaterialien, Materialien aus dem Leichtbau bis hin zu smarten Textilien – strategisch zur Sicherung von Europas industrieller und technologischer Unabhängigkeit beitragen können. Der Workshop „Advanced Materials“ im Rahmen der IMAGINE25 beschäftigte sich mit den zentralen Fragestellungen rund um Materialinnovationen, ihre industrielle Umsetzung und ihren Beitrag zu Österreichs technologischer Souveränität. Die im Rahmen des Workshops diskutierten Themen und Ergebnisse liefern wichtige Anknüpfungspunkte für die nationale ATIMA Advanced Materials Roadmap und unterstützen das Projekt ATIMA in der Entwicklung des Materialökosystems.
Ablauf und Vorgehen des Workshops
Der Workshop wurde von Clemens Wolf (BNN) moderiert und begann mit einer thematischen Einführung zu den Zielsetzungen und Herausforderungen im Bereich Advanced Materials. Zu Beginn wurden die übergeordneten Fragestellungen vorgestellt und um Statements von den in ATIMA vertretenen Plattformen ergänzt.
Darauf aufbauend arbeiteten die Teilnehmenden in Kleingruppen an Themenfeldern (Module siehe unten). Diskutiert wurden unter anderem: die Überführung von Forschungsergebnissen in marktfähige Anwendungen, Herausforderungen bei Skalierung, Standardisierung und Nachhaltigkeit, Ansätze für „Safe and Sustainable by Design“ (SSbD) sowie notwendige Förder- und Regulierungsmechanismen. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit wurden im Anschluss zusammengeführt, priorisiert und die höchst Priorisierten vorgestellt und diskutiert. Der Austausch zeigte deutlich, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit – insbesondere zwischen Forschung, Industrie und Politik – entscheidend ist, um das Themenfeld Advanced Materials strategisch weiterzuentwickeln und Synergien zwischen bestehenden Initiativen zu nutzen und auszubauen.
Die Ergebnisse des Workshops flossen im Anschluss in die gemeinsame Nachmittags-Session „Plenum re:loaded – Erkenntnisse, Reibung, Resonanz“ ein. In dieser Fishbowl-Diskussion (*) mit Henriette Spyra MA (Sektionschefin, Leiterin der Sektion III „Innovation und Technologie“ BMIMI) und den Leitungen der weiteren Workshops wurden die Resultate vorgestellt, kontextualisiert und mit Blick auf zukünftige Handlungsfelder reflektiert.
(*) Fishbowl (auch Innen-/Außenkreis-Methode) ist eine Methode der Diskussionsführung in großen Gruppen. Die Methode hat ihren Namen nach der Sitzordnung: Sie gleicht einem Goldfischglas, um das die Teilnehmer im Kreis herumsitzen. Im speziellen Fall war ein Gast-Platz frei um aus dem Publikum mit Fragen teilzunehmen.
Ergebnisse des Workshops

Ein Hauptaugenmerk wurde von den Teilnehmern auf die Förderung der Interdisziplinarität gelegt. AdMas verlangen Vernetzung über die gewohnten Disziplingrenzen hinaus und gerade auch Konzepte wie Kreislaufwirtschaft bedingen diese zusätzlich.
Die Aufklärung der Öffentlichkeit und ein öffentlicher Diskurs über neuentwickelte Materialien vor allem in Bezug auf ihren Nutzen jedoch insbesondere auch über die Sicherheit und Nachhaltigkeit der Materialinnovationen wurden zentral gesehen. Wissenschaftskommunikation verstärken als Appell genannt.
Herausforderungen wurden vielfältig beschrieben, herauszuheben sind hier regulatorische Hürden aber auch Missstände in harmonisierter globaler Regulation, Kreislaufwirtschaft und Wertschöpfung in Europa. Herausforderungen in den Materialwissenschaften wurden besonders in Verbindung mit biobasierten Materialien genannt, jedoch auch bei Werkstoffen wie Metallen.
Herauszuheben ist vor allem das Thema künstliche Intelligenz, welches neben der Digitalisierung als Ganzes, speziell in der Materialforschung als zukunftsweisend gesehen wurde, auch um die Integration von Safe-und Sustainable-by-Design von AdMas zu unterstützen.
Schlussfolgerung
Der Workshop „Advanced Materials“ im Rahmen der IMAGINE25 unterstrich die hohe strategische Relevanz von Schlüsselmaterialien für die industrielle Zukunft Österreichs. Die Diskussionen zeigten klar, dass nachhaltige und sichere Materialinnovationen als Querschnittstechnologie in nahezu allen Industriesektoren eine zentrale Rolle spielen und der Einsatz neuer digitaler Technologien (KI, LLMs, in silico modelling,…) stark im Fokus liegt und Expertise als auch Integration ausgebaut werden muss.
Die im Workshop erarbeiteten Teilergebnisse liefern wertvolle Impulse und somit einen wichtigen Puzzlestein für die Weiterentwicklung der ATIMA Advanced Materials Roadmap dar und tragen damit wesentlich dazu bei, die im Projekt ATIMA verfolgten Ziele – den Aufbau eines vernetzten, innovationsfähigen und nachhaltigen Materialökosystems – weiter voranzubringen.



